Sie sind gleich zu viert zum Interview erschienen. Warum war es Ihnen so wichtig, dass alle Beteiligten dabei sind?
Maria-Andrea Mroginski: Jede und jeder von uns bringt ihre und seine speziellen Fähigkeiten und Erfahrungen in das Projekt ein. Wir sind jeweils hochspezialisiert, nur so ist Spitzenforschung heute überhaupt möglich.
Marius Horch: Nur als Team können wir also Ihre Fragen wirklich genau beantworten.
Andrea Schmidt: Ich hätte aber auch generell ein ungutes Gefühl, wenn eine oder einer von uns beim Interview nicht mit dabei wäre. Es geht dabei sozusagen auch um den Teamspirit.
Oliver Lenz: Das stimmt. Wir kommen ja aus drei unterschiedlichen Institutionen, sind aber alle Mitglieder des Berliner Exzellenzclusters UniSysCat. Im Prinzip stehen wir hier für den Geist der Berlin University Alliance: Enge Forschungsallianzen, bei denen die Zugehörigkeit zu einer Einrichtung nicht mehr im Vordergrund steht …
Horch: … sondern die bestmögliche, effektivste Zusammenarbeit in einem „offenen Wissenslabor“. Wir brauchen diese Effizienz und Interdisziplinarität, weil die Probleme, mit denen wir zu tun haben, extrem komplex sind.
Komplex sieht Ihr Forschungsgegenstand tatsächlich aus, der auf dem BUA-Kampagnenmotiv über dem Tempelhofer Feld in Berlin schwebt.
Schmidt: Dabei handelt es sich um eine Hydrogenase, das ist ein Riesen-Molekül mit etwa 5.000 Atomen. Hydrogenasen sind Enzyme, also Biokatalysatoren, die in Organismen chemische Reaktionen ermöglichen, die sonst nicht oder nur sehr, sehr langsam stattfinden könnten. Wie alle Katalysatoren bleiben die Hydrogenasen selbst dabei unverändert.