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Das Festival »Assemblage Berlin« widmet sich als ein Kooperationsprojekt des Exzellenzclusters »Temporal Communities« und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) dem Topos der Intermedialität. © Tobias Bohm

Das Festival »Assemblage Berlin« widmet sich als ein Kooperationsprojekt des Exzellenzclusters »Temporal Communities« und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) dem Topos der Intermedialität. © Tobias Bohm

In Berlin bietet sich Ihnen ein besonderes Umfeld. Wie wichtig ist die Stadt für Temporal Communities?

Johnston: Wir haben das Glück, in Berlin auf ganz unterschiedlichen Ebenen einen erstaunlichen kulturellen Reichtum zu haben. 70 Prozent aller deutschen Schriftsteller*innen leben in Berlin. Man hat hier eine Dichte von wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen wie Bibliotheken, Museen, oder außeruniversitären Forschungsinstituten. In diesem Umfeld findet man immer wieder Gesprächspartner*innen für ganz unterschiedliche Themen und Projekte. Und: Die Leute kommen gern nach Berlin. Bei ausländischen Partnern gibt es immer großes Interesse. Nicht nur, weil wir mit unserem Cluster hier sind, sondern weil sie sich in Berlin auch von ganz anderen Aspekten inspirieren lassen können.

Eusterschulte: Unsere Stadt spiegelt gewissermaßen den ganzen Reichtum, aber auch die Schwierigkeiten des Zusammenlebens vieler verschiedener Kulturen mit unterschiedlichen Geschichten, Schicksalen und Biografien wider.

Johnston: Die Vielfalt Berlins, beispielsweise die Tatsache, dass wir in den Grundschulen hier oft mehr Kinder mit Migrationshintergrund haben als ohne, führt dazu, dass wir uns ganz anders mit Fragen der kulturellen Übersetzbarkeit auseinandersetzen müssen. Etwa mit der Frage: Ist Literatur ein Instrument, das Menschen auch ausschließt? Dafür müssen wir über die Grenzen der Wissenschaft hinaus mit dieser Stadt ins Gespräch kommen.

Deswegen betreiben wir sehr intensiv Wissenschaftskommunikation und wollen sie noch weiter ausbauen, zum Beispiel mit literarischen und künstlerischen Initiativen in Schulen. Wir möchten auch Gesprächspartner*innen gewinnen, die normalerweise nicht an uns interessiert wären. Dieses Gespräch sehen wir schon als einen ersten Schritt in diese Richtung, insofern: Vielen Dank!

Frau Eusterschulte, Herr Johnston, danke für das Gespräch!

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