Wie profitiert universitäre Spitzenforschung wie das Verbundprojekt CliWaC vom Wissenschaftsstandort Berlin und wie kann es weitergehen?
Mit CliWaC konnten wir viele Disziplinen, die für Fragen rund um das Wasser relevant sind, so vernetzen, wie es bisher kaum vorstellbar war. Und zwar regional und überregional. Wir sind froh, dass wir die hydrologische und landwirtschaftliche Expertise des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB beziehungsweise des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung ZALF einbinden konnten; ebenso das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung IÖW sowie das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK und andere.
Die Abdeckung verschiedenster Aspekte verleiht uns viel mehr Schlagkraft, wodurch wir auch für die Senatsverwaltung und die Berliner Wasserbetriebe zu interessanten Partnern geworden sind. Unter anderem hat eine Studie von CliWaC-Rechtswissenschaftler*innen zu einer Veröffentlichung der bislang unter Verschluss gehaltenen Starkregen-Gefahrenkarte geführt. Auch konnten wir unsere Ergebnisse und wissenschaftlichen Ansätze auf der Wasserkonferenz der Industrie- und Handelskammern Berlin-Brandenburg präsentieren.
Sie sagen, dass jede Einzelperson ihren Beitrag leisten muss, um Wasser und Böden zu schützen. Um Ihre Forschungsergebnisse an eine breite Öffentlichkeit zu vermitteln, wählen Sie besondere Wege.
Außergewöhnlich ist insbesondere die Kooperation mit dem BUA-Experimentallabor „AnthropoScenes“. Hier treffen Kunst und Wissenschaft auf ein breites Publikum, zum Beispiel auch im Humboldt-Forum. In der Veranstaltung „Flussgeschichten“ kommt die Spree selbst zu Wort. Faszinierend! Und ein Theaterstück inszenierte Wasserknappheit und Klimawandel durch die Verknüpfung von Science-Fiction und griechischer Mythologie.
Was sind Ihre Visionen für die Zukunft?
Vor allem müssen nun Konsequenzen aus unseren Ergebnissen gezogen und wirksame Maßnahmen identifiziert werden. Eine sehr schöne Möglichkeit hierfür sehe ich im Climate Change Center Berlin Brandenburg, das sich als inter- und transdisziplinäres Zentrum für Forschung und Wissenstransfer sieht. Meine Vision ist, dass die Idee der Nachhaltigkeit in allen Bereichen kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern Leitbild des gesellschaftlichen Handelns wird.
Vielen Dank für das Gespräch!
Bildcredits: privat / CliWaC / AnthropoScenes