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"Einig Mutterland nicht in Sicht‘: Erinnerung und Erfahrung der ostdeutschen Frauenbewegung 1989-1990", Vortrag von Kate Stanton (University of Oxford)

23.01.2024 | 18:00 s.t. - 20:00

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, wie ehemalige ostdeutsche feministische Aktivist*innen sich nach etwa dreißig Jahren Wiedervereinigung an ihre Erfahrungen in nichtstaatlichen-Frauen*gruppen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und in der autonomen ostdeutschen Frauen*bewegung während der Wende erinnern. 

Um diese Frage vollständig zu untersuchen, beleuchtet dieser Vortrag sowohl Oral-History-Interviews mit politischen Akteur*innen während den 90erJahren als auch Oral-History-Interviews aus kleineren Frauen*archiven in Berlin, Leipzig und Dresden aus dem Jahr 2019 als Hauptquellen.

Zwei Schlüsselereignisse für dieseArbeit sind einerseits die rapide Mobilisierung der ostdeutschen Frauen*bewegung nach dem Mauerfall im November 1989 und andererseits die darauffolgende Marginalisierung der Frauen* während des Wiedervereinigungsprozesses. Letztere führte vor allem dazu, dass ostdeutsche Frauen* als „Verliererinnen“ der Demokratisierung in der DDR bewertet wurden. Dieser Vortrag wird evaluieren, ob und inwieweit das Narrativ des Scheiterns und das Stereotyp der ostdeutschen Frauen als „Verliererinnen“ nach ca. dreißig Jahren liberaler Demokratie eine historiographische Revision erfordert. Solche Stereotypen behindern differenzierte Studien sowohl über die Erinnerungen und Erfahrungen von DDR-Frauen als auch über die Geschichte der Frauen*bewegung.

Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten werden, die anschließende Fragerunde auf Englisch.

Kate R. Stanton

Doktorandin an der Oxford University

Gastwissenschaftlerin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, HU



Zeit & Ort

23.01.2024 | 18:00 s.t. - 20:00

Dorotheenstr. 24,
Raum 1.204