Jonas Frenkel erforscht als Psychologe Roboter-Mensch-Interaktionen und entwickelt mithilfe von KI Therapieroboter für autistische Kinder. Er erklärte, wie die KI-Algorithmen dabei helfen könnten, die Therapie für jedes einzelne Kind so anzupassen, dass über Stimme und Verhalten Vertrauen vermittelt wird. „Gerade die reduzierte soziale Komplexität machen die Therapieroboter in der Autismus-Therapie zu einem wertvollen Instrument, das den Kindern Sicherheit gibt“, erklärte er. Gleichzeitig ist sich der Forscher bewusst, dass seine Ergebnisse auch missbraucht werden könnten, um etwa mit besonders angenehmen Stimmen den Verkauf von Produkten anzukurbeln.
Zwei Drittel haben Bedenken gegenüber KI
„Wenn man als Gründerin oder Gründer keine Verantwortung übernimmt, ist man schnell weg vom Fenster“ beantwortete Laura Möller die Frage danach, wer die Verantwortung für Fehler der KI übernehmen muss. „Startups können großen Einfluss auf die Konsument*innen haben. Sie müssen bereits früh darauf achten, dass sie Aspekte wie Ethik, Transparenz und Robustheit ihrer Daten in ihre Firmen-DNA einbauen.“ Doch regelt der Markt tatsächlich alles selbst? Oder brauchen wir staatliche Regulierung, um mögliche Gefahren und Missbrauch von KI abzuwehren? Braucht es gar eine eigene KI, die andere KIs reguliert und überwacht? Was muss ich als Nutzerin und Nutzer über KI wissen, um bewusst und verantwortungsvoll damit umgehen zu können? Welche Kompetenzen muss ich dafür erlernen? Um diese Fragen entspann sich eine rege Diskussion, die schnell deutlich machte: Vieles ist noch offen, gesetzlich noch nicht geregelt und auch wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht.
Zum Ende des Abends teilte Moderator Mads Pankow noch eine ernüchternde Zahl aus einer Umfrage: Knapp zwei Drittel aller Menschen in Deutschland glauben demnach, dass ihr Leben durch KI eher schlechter als besser wird. Wie sahen es die Expert*innen auf dem Podium? „KI ist wie das Internet“, erklärte Dafna Burema. Auch dort gebe es gute und schlechte Seiten. „Man kann damit auch sehr viel Schönes machen.“ Jonas Frenkel betonte: „KI kann Aufgaben übernehmen, auf die ich gar keine Lust habe. Etwa nach einem Fehler in einem seitenlangen Computercode suchen oder lange Texte kurz zusammenfassen.“ Laura Möller ergänzte mit einem Schmunzeln: „Es gibt inzwischen übrigens auch die ersten KI-Roboter, die Wäsche zusammenlegen können.“
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten!