Forschungszentrum für Elektronenmikroskopie (FZEM)
Das FZEM wurde 1999 an der Freien Universität Berlin in der Nachfolge der Elektronenmikroskopie des Instituts für Tierseuchen und Mikrobiologie gegründet. Am Standort Fabeckstraße fanden und finden sich ideale bauliche und räumliche Bedingungen für die notwendigen Geräte und Arbeitsschritte. Hier wurde unter der Leitung von PD Dr. Christoph Böttcher mittels der seinerzeit noch in der Entwicklung befindlichen kryo-EM intensiv die Selbstorganisation kleiner Moleküle in ihrer nativen Umgebung untersucht.
Schwerpunkte heute: supramolekulare Chemie und Strukturbiologie - Lebenswissenschaften
Auch heute werden am FZEM noch immer viele supramolekulare Systeme untersucht. Mit unserem 120 kV Talos L120C(R) können hierzu schnelle erste Einblicke gewonnen werden, während die apparative Ausstattung unseres 200 kV Mikroskops Talos Arctica(R) nicht nur die Erstellung exakter zweidimensionaler Projektionen der Aggregate gestattet, sondern auch cryo-tomographische Messungen zur Ermittlung deren dreidimensionalen Aufbaus erlaubt. Mittlerweile gehören regelmäßig auch Nanopartikel, die aufgrund ihrer Funktionalisierung sehr spezifisch mit biologischen Systemen multivalent wechselwirken können, zu den regelmäßigen Untersuchungsobjekten.
Mit der Einwerbung eines 300 kV Titan Krios(R) Mikroskops konnten wir unsere methodische Expertise um die routinemäßige Gewinnung und Auswertung von elektronenmikroskopischen Daten für die sogenannte Einzelpartikel Methode (single particle analysis - SPA) ausweiten. Hierbei wird die dreidimensionale Struktur von Proteinkomplexen aus mehreren Millionen Einzelpartikelbildern, rekonstruiert. Die erreichten Auflösungen bis hinunter in den atomaren Bereich (bestenfalls bis 1,1 A) erlauben nicht nur die exakte Bestimmung einer finalen Komplextruktur, sondern ermöglichen auch die Identifikation der dynamischen Prozesse, die ihrer Funktionsweise zugrunde liegen.