70 Teilnehmende bei der Auftaktveranstaltung des neuen TD-Lab Dialog-Programms zu WasserWissen
Spannende Vorträge, angeregte Gespräche und viel positives Feedback: Vergangenen Mittwoch fand der erste WasserWissen – Dialog des TD-Labs mit dem Ziel statt, Forschende und Praktiker*innen aus dem Themenfeld Wasser zu vernetzen.
Unter dem Titel „Gemeinsam im Fluss: Kooperationen, Wissen und Forschungsagenden zu Wasser in Berlin“ lud das TD-Lab der Berlin University Alliance am 23. Oktober 2024 zur ersten Dialog-Veranstaltung zum Themenbereich Wasser in die Floating University. Dieser besondere Ort unterstrich die Programmatik des Events: Hier, am Rückhaltebecken für das Regenwasser des Tempelhofer Feldes, hat sich ein Verein mit dem Ziel angesiedelt, in gemeinschaftlicher Praxis Ökosystem, Geschichte und Wissen des Beckens zu bewahren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nicht nur sinnbildlich laufen hier die unterschiedlichen WasserWissenströme der Akteur*innen aus diversen praktischen und akademischen Disziplinen sowie der organisierten Zivilgesellschaft zusammen, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Die multi-disziplinär ausgerichteten Mitglieder von Floating e.V. und der Ort zeigen dabei auf, wie Wissensaustausch und ein kollaboratives Miteinander ihren Weg in multiple Praktiken finden können, um Berlins Wasserforschung und -management zukunftsfähig zu gestalten.
Für das TD-Lab ist die Floating University nicht nur ein Ort der Co-Produktion und des Transfers von WasserWissen, sondern auch eine kooperative Partner*innen-Institution für die Ausrichtung von Events, die der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis dienen.
Die WasserWissen-Dialogreihe sieht vor, Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft dabei zu unterstützen, noch enger zu kooperieren und in einen produktiven Austausch zu kommen. Der dadurch angeregte Wissenstransfer ist jedoch nicht als bloße Übersetzungsleistung von Erkenntnissen der jeweiligen Akteur*innen zu verstehen – vielmehr stehen die multidirektionale und kollaborative Generierung spezifischen Praxis- und Anwendungswissens, die Formulierung aktueller Herausforderungen sowie die Reflektion passender Lösungsansätze im Zentrum.
Inhalte des Abends
Als Anregung des inhaltlichen Austausch führten zu Beginn der Veranstaltung Ute Lindenbeck und Teresa Huppertz (beide Vorständinnen des Floating e.V.) über das Gelände und berichteten über die historische Genese, bisherige Projektphasen, die architektonischen Besonderheiten sowie das Selbstverständnis und Angebot als Akteurin und zentraler Treffpunkt nahe des Tempelhofer Feldes. Im Anschluss setzten zwei Kurzinputs einen thematischen Fokus auf die Relevanz von Kollaboration für die Zukunft von Wasser in Berlin im Angesicht des Klimawandels. Zu Gast war Dr. Tobias Otte aus der Einstein Research Unit Climate and Water under Change (CliWaC), in der die Modellregion Berlin-Brandenburg auf ihre wechselseitigen Verflechtungen hinsichtlich ihrer Ökosysteme, aber auch ihres Wassermanagements beforscht wird. Dr. Tobias Otte brachte insbesondere zum Ausdruck, welche regionalen Risiken durch sich verändernde Bedingungen von Wetter und Gewässern im Klimawandel auftreten, welche Strategien und Maßnahmen ergriffen werden können, um diesen entgegenzutreten und betonte im Zuge dessen die Erfolge und Notwendigkeit der dem Projekt inhärenten transdisziplinären Kollaboration für den bisherigen Projektfortschritt und Outcome. Daran anknüpfend sprachen Ute Lindenbeck, Teresa Huppertz und Felix Wierschbitzki über die gelebte kollektive und multiperspektive Praxis der Floating University, die dem vielfältigen Angebot für Wissenschaftler*innen, interessierte und organisierte Zivilgesellschaft und Praxisakteur*innen auf dem Gelände der Floating University als Natur-Kultur-Lernort zu Grunde liegen.
Die darauffolgende Diskussion zwischen Redner*innen und Publikum knüpfte an die Identifikation von Forschungsdefiziten und die Frage nach relevanten Feldern der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis an. Dabei wurde beispielsweise betont, wie wichtig die langfristige Erhebung, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Daten sowie deren Qualität sei, ob im Bereich Gewässerqualität und Gesundheit, Regenwasseraufbereitung oder der Ausdehnung von Starkregenfällen.
Neue Erkenntnisse
Die Veranstaltung bot neben dem Raum für Austausch auch die Gelegenheit, Bedarfe aus der eigenen Forschung und Arbeit zu kommunizieren. Diese Bedarfsabfragen werden fortlaufend Inhalte und Formate zukünftiger WasserWissen-Dialoge mitbestimmen, um den Berliner Wasser-Akteur*innen einen passgenauen Austausch anbieten und somit gemeinsam Forschungsagenden und Kollaborationsfelder ausrichten zu können.
Insgesamt erreichte das TD-Lab sehr positives Feedback zur Gestaltung des ersten WasserWissen-Dialogs. Besondere Wertschätzung erfuhren die Formate des spielerischen Kennenlernens in Form von Speed-Dating und einem Wassertier-Memory.
Ausblick
Neben der WasserWissen-Dialogreihe findet auch ein regelmäßiges WasserWissen-Fachbriefing statt. Anmelden können Sie sich hier.
Außerdem laden wir Wissenschaftler*innen ein, sich aus eigenen Publikationen zum Thema Wasser kostenlos und mehrsprachig sogenannte Gists erstellen zu lassen. Diese sind leicht verständliche Zusammenfassungen von Forschungsarbeiten in Schrift- und Audioversion. Gistable ist ein Tool, das wissenschaftliches Wissen KI gestützt demokratisieren und interdisziplinären Austausch für die breite Öffentlichkeit fördern will. Bei Interesse finden Sie hier mehr Informationen. Kontaktieren Sie uns gerne.
Ein Ausblick auf die kommenden Events der WasserWissen-Dialogreihe erscheint in Kürze hier.