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Die Erwartungen sind hoch, zu Recht

von links nach rechts: Prof.Dr. Thomas Risse, Marcus Hicken, Dr. Anna Lührmann, Dr. Elke Löbel,Prof. Dr. Geraldine Rauch, Deike Potzel, Andreas von Brandt

von links nach rechts: Prof.Dr. Thomas Risse, Marcus Hicken, Dr. Anna Lührmann, Dr. Elke Löbel,Prof. Dr. Geraldine Rauch, Deike Potzel, Andreas von Brandt
Bildquelle: Berlin University Alliance

Für Deike Potzel, Direktorin der Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung, Friedensförderung und humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amts sowie Sonderbeauftragte für humanitäre Hilfe im Nahen Osten, war die Vernetzung auf den unterschiedlichen Ebenen eine Gründungsmotivation für die Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung, Friedensförderung und humanitäre Hilfe. Die zweite Konferenz zum Wissensaustausch mit der Berlin University Alliance ist daher aus ihrer Sicht nun weitaus konkreter als noch in der ersten Konferenz als Zielsetzung formuliert war:

„Was sich bei uns in der Zusammenarbeit mit Ihnen bewährt hat, liebe Wissenschaftsvertreterinnen und –vertreter, ist die Gründung von Arbeitsgruppen, z.B. zum Thema „Russischer Angriffskrieg in der Ukraine“ oder zum „Nexus Klima-Frieden-Sicherheit“, die sich in regelmäßigen Abständen zu diesen außenpolitischen Konfliktfeldern austauschen. Hierzu gibt es zwei wesentliche Erfolgskriterien: Erstens: Relevanz der Forschungsrichtung für das außenpolitische, operative Tagesgeschäft. Zweitens: Die Bereitschaft, sich in die politischen „Konstrukte“ hineinzudenken und mit an der „Kunst des Möglichen“ zu arbeiten“, so Potzel. Für die Sprecherin der Berlin University Alliance und Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Prof. Dr. Geraldine Rauch, waren es die Synergien, die entstehen: eins und eins ist mehr als zwei! Obwohl sie als Mathematikerin nicht zustimmen kann, ist klar, aus philosopher Perspektive ist das durchaus wahr.

„Mit diesem Leitsatz ist auch die Berlin University Alliance ein starker Verbund geworden, mit einer Strahlkraft weit über Berlin hinaus und Bedeutung für die Europäische Forschungslandschaft. In der Wissenschaft bedeutet Kooperation die Zusammenführung von Disziplinen, um Antworten auf komplexe Fragen zu finden. In der Politik bedeutet Kooperation die Integration verschiedener Perspektiven, um Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln. Im täglichen Miteinander bedeutet Kooperation, Vielfalt als Bereicherung zu begreifen und gemeinsam Höhen zu erklimmen, die allein unerreichbar wären“, so Rauch.

Die Konferenz in diesem Jahr hatte bereits einen großen Vorteil: es gab schon eine Vertrauensbasis, denn die überwiegende Zahl der Teilnehmenden war bereits zum zweiten Mal da.

„Voraussetzung für den Austausch ist zum einen wechselseitiges Vertrauen, aber auch die Bereitschaft, sich gegenseitig etwas irritieren zu lassen, d.h. bereit zu sein, die eigenen Bewertungen und Einstellungen kritisch zu überprüfen“ so Risse.

Aber das Vertrauen besteht nicht erst seit zwei Jahren. Beide Organisationen würden bereits eine Zusammenarbeit seit mehr als zehn Jahren pflegen, berichtet Risse. „Am Anfang stand ein sogenanntes. „Transferprojekt“ mit dem Auswärtigen Amt im Rahmen des DFG-geförderten Sonderforschungsbereiches 700 „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“, in dessen Rahmen Promovierende in der entsprechenden Abteilung des Auswärtigen Amts tätig waren und von dort aus die Schnittstelle zwischen Außenpolitik und Wissenschaft bildeten. Später wurde die Kooperation durch ein Memorandum of Understanding zwischen Freier Universität Berlin und dem Auswärtigen Amt institutionalisiert, und seit Anfang 2023 auf die Berlin University Alliance ausgeweitet“ , so Risse weiter.