Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft: Geschichte neu entdeckt
06.11.2024
In der achten Folge der Tagesspiegel-Reihe „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“, stehen Forschende im Fokus, die Zeugnisse der Vergangenheit und Zeichen der Gegenwart entschlüsseln. Mit ihrer wertvollen Forschungsarbeit ermöglichen uns diese Wissenschaftler*innen ein besseres Verständnis der Welt, in der wir leben. Fünf von ihnen forschen in Einrichtungen des Berliner Exzellenzverbunds, der Berlin University Alliance.
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Dr. Alina Bothe (Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien an der Freien Universität Berlin): Die Historikerin leitet einen Forschungsverbund, der Bilder deportierter Jüdinnen und Juden auf der Webseite „Last Seen“ zusammenträgt. Es sind in der Regel die letzten Aufnahmen, die es von diesen Menschen gibt. 426 Fotos sind es inzwischen. Sie stammen aus 1700 deutschen Archiven und aus großen Online-Repositorien wie jenem der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. „Last Seen“ wurde mehrfach ausgezeichnet, gerade erst mit dem Grimme-Online-Award.
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Monika Ankele (Charité – Universitätsmedizin Berlin): Die Leiterin des Medizinhistorischen Museums der Charité ist Spezialistin für Psychiatriegeschichte. Im Museum erzählen Prof. Dr. Ankele und ihr Team nicht nur von großen Ärzten, sondern geben auch Erlebnissen von Patient*innen Raum.
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Malte Rosemeyer (Freie Universität Berlin): Wie verändern sich Sprachen und ihre Grammatik über die Jahrhunderte? Damit beschäftigt sich der Romanist Prof. Dr. Malte Rosemeyer. Eine Herausforderung, wenn es nur schriftliche Zeugnisse gibt, die wenig darüber aussagen, wie Menschen vor langer Zeit interagierten. Diese Herausforderungen überwinden will Rosemeyer in einem Vorhaben, das der Europäische Forschungsrat mit einer Millionenförderung ausgezeichnet hat.
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Christoph Sander (Freie Universität Berlin); Wie haben in der Frühen Neuzeit die Naturwissenschaften die Theologie beeinflusst? Das will der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Christoph Sander in den nächsten fünf Jahren untersuchen und wird dafür vom Europäischen Forschungsrat mit mehreren Millionen Euro gefördert. Sander forscht derzeit am Deutschen Historischen Institut in Rom.
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Anke te Heesen und Viktoria Tkaczyk (beide Humboldt-Universität zu Berlin): Die Historikerin Prof. Dr. Anke te Heesen und die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Viktoria Tkaczyk, Medienwissenschaftlerin wollen gemeinsam mit Kolleg*innen aus allen geisteswissenschaftlichen Disziplinen sowie aus Museen, Verlagen und Bibliotheken klären, welche praktischen Bezüge und politische Bedeutung die Geisteswissenschaften im globalen Maßstab in Zukunft haben könnten. Ihr Kolleg „Applied Humanities: Genealogy and Politics“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Sie alle wurden im Tagesspiegel (06.11.2024) im Rahmen der Serie „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“ vorgestellt. Mehr im Tagesspiegel (T+).