Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft: Was Gesellschaften zusammenhält
04.11.2024
In der sechsten Folge der Tagesspiegel-Reihe „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“, geht es um Verbindendes und Trennendes. Was hält Gesellschaften zusammen? Was treibt sie auseinander? Wie können wir gut miteinander leben und wie halten wir Meinungsunterschiede aus? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die zehn herausragenden Forschenden aus Berlin und Brandenburg, die heute vorgestellt werden. Fünf von ihnen forschen in Einrichtungen des Berliner Exzellenzverbunds, der Berlin University Alliance.
- Prof. Kirstin Drenkhahn (Freie Universität Berlin): Die Juristin setzt sich für Prävention und Hilfe für straffällige Menschen ein. In der Lehre geht sie dafür auch ungewöhnliche Wege: Im Kurs „Uni im Vollzug“ besucht sie mit ihren Studierenden die JVA Tegel und diskutiert mit Inhaftierten, die für ein Fernstudium zugelassen wurden, über Strafvollzug, Wiedereingliederung und Ethik.
- Prof. Christoph Möllers (Humboldt-Universität zu Berlin): Der Verfassungsrechtler und Philosoph beschäftigt sich mit Bürgerrechten und Staatsgewalt. Und mit der spannenden Frage, wo die eigene Freiheit aufhört und wo die der anderen beginnt. Seine Analysen und Ratschläge sind in der Politik hochgeschätzt.
- Prof. Naika Foroutan (Humboldt-Universität zu Berlin): Am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung untersucht sie Fragen zu Integration und Migration, Islam- und Muslimbildern in Deutschland und wie sich Einwanderungsländer gesellschaftlich verändern. Dabei bringt sie ihre Expertise in aktuelle Debatten ein und schreckt auch vor schwierigen Diskussionen nicht zurück.
- Onur Erdur (Humboldt-Universität zu Berlin): Sein Buch „Schule des Südens“ ist für die Hotlist 2024 nominiert und zählt damit zu den wichtigsten Neuerscheinungen unabhängiger Verlage in diesem Jahr. In seiner Forschung betrachtet er die französische Geistesgeschichte aus einer neuen Perspektive und zeigt, wie der Kolonialismus große französische Denker wie Bourdieu, Foucault oder Derrida prägte.
- Prof. Peter Haan (Freie Universität Berlin): Sozialpolitik ist das Forschungsfeld des Volkswissenschaftlers, der sich vor allem Themen wie Altersarmut, Rente, Sozialversicherung und Einkommensunterschieden widmet. Zu diesen wichtigen Themen berät er die Bundesregierung und analysiert in einer neuen Forschungsgruppe an der FU den Fachkräftemangel.
- Prof. Philipp Lersch (Humboldt-Universität zu Berlin): Warum werden manche Menschen reich, andere nicht? Diesem Phänomen geht der Soziologe mit einem eigenen Forschungsprojekt nach. Für das Projekt „Wealthtraject“, das erstmals Unterschiede in den Vermögensverläufen zwischen und innerhalb sozialer Gruppen untersucht, erhält er eine Förderung vom Europäischen Forschungsrat.
Sie alle wurden im Tagesspiegel (04.11.2024) im Rahmen der Serie „Die 100 wichtigsten Köpfe der Wissenschaft“ vorgestellt. Mehr im Tagesspiegel (T+).