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Berlin University Alliance stärkt Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘

Globales Netzwerk zur Erforschung der Arbeitswelt sowie Projekt zur dekolonialen Forschungspraxis werden für drei Jahre mit insgesamt 630.000 Euro gefördert

News vom 16.06.2022

Das Berlin Center for Global Engagement (BCGE) der Berlin University Alliance (BUA) fördert zwei Leuchtturmprojekte, die Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘ stärken. Mit insgesamt 630.000 Euro für drei Jahre tragen die beiden Signature Projects zu einer nachhaltigen Forschung über, mit und im ‚Globalen Süden‘ bei.

Gefördert wird zum einen das internationale Verbundprojekt „Essential Workers, Essential Research. A global network of critical labour studies“. Forscher*innen aus der ganzen Welt setzen sich in historischer Perspektive mit den gravierenden Veränderungen in der Arbeitswelt auseinander. Wachsende Ungleichheit sowie unsichere und informelle Arbeitsverhältnisse haben sich durch die Pandemie weiter verstärkt und sind mehr denn je zu einem globalen Problem geworden. Das Netzwerk soll lokale Perspektiven aus Ländern wie Argentinien, Indien und Südafrika noch stärker in die internationale Forschung einbringen. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Andreas Eckert von der Humboldt-Universität zu Berlin und von Prof. Dr. Sebastian Conrad von der Freien Universität Berlin. „Die Förderung des BCGE gibt uns die Möglichkeit, neue Wege der Kooperation mit Arbeitsforscher*innen im Globalen Süden zu erproben und Fragen der sozialen Ungleichheit, die eng mit dem Thema Arbeit verbunden sind, in den Mittelpunkt zu rücken“, sagt Andreas Eckert.

Das zweite Leuchtturmprojekt „co2libri – conceptual collaboration – living borderless research interaction“ möchte Wissen, Theorien und Forschungspraktiken aus dem ‚Globalen Süden‘ in Berlins Forschungslandschaft sichtbar machen. Denn Forscher*innen und Intellektuelle aus marginalisierten Regionen oder aus ethnischen oder religiösen Minderheiten bleiben in wissenschaftlichen Diskursen häufig unsichtbar. Die Projektbeteiligten – ein globales Netzwerk aus Forscher*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen – wollen sich mit Wissens- und Theoriebeiträgen aus dem Globalen Süden auseinandersetzen. Ihr Ziel ist es, die Art und Weise, wie Wissen entsteht und was als Wissen anerkannt wird, global gleichberechtigter zu gestalten. Prof. Dr. Kai Kresse von der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient und Prof. Dr. phil. Claudia Derichs von der an der Humboldt-Universität zu Berlin leiten das Projekt, das mit internationalen Partnern unter anderem in Nairobi, Beirut, Delhi und Wien kooperiert.

Dr. Florian Kohstall, Projektverantwortlicher des BCGE, erklärt: „Die beiden Signature Projects verknüpfen die exzellente Regionalexpertise der Verbundpartnerinnen mit konkreten Kooperationen in Afrika, Südostasien, Südamerika oder Europa. So stärken wir in Berlin eine neue Forschungskultur, die einen gemeinschaftlichen Austausch mit Politik, Gesellschaft und Wissenschaft im Globalen Süden ermöglicht.“

Die Förderung der Projekte gehört zum Programm des BCGE, der BUA-Plattform für Forschungskooperationen mit dem ‚Globalen Süden‘, für Wissenschaftsdiplomatie und für die Stärkung der akademischen Freiheit. Zum sogenannten ‚Globalen Süden‘ zählt das BCGE alle Länder, die aus unterschiedlichen Gründen in der globalen Wissenschaftsproduktion einen marginalisierten Platz einnehmen.

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Pressekontakt
Suhana Reddy
Leitung der Kommunikation der Berlin University Alliance
E-Mail: suhana.reddy@berlin-university-alliance.de

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Schlagwörter

  • Forschung
  • International