Studierende kommunizieren Wissenschaft
Start des von der Berlin University Alliance geförderten „Projektlabor Wissenschaftskommunikation“
News vom 14.07.2021
Im Juli 2021 startete das „Projektlabor Wissenschaftskommunikation“ (Project-Sci.Com) mit Angeboten für Studierende aller Fachrichtungen. In interdisziplinären Teams setzen sie eigene Ideen um und treten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der Öffentlichkeit in den Dialog. Beteiligt am Verbundprojekt sind die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin sowie außeruniversitäre Partnerinnen und Partner. Gefördert wird das Vorhaben in den kommenden drei Jahren im Rahmen der Experimentallabore für Wissenschaftskommunikation der Berlin University Alliance (BUA) mit insgesamt 600.000 Euro.
Forschung spielt eine entscheidende Rolle dabei, Lösungen für globale gesellschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder den Klimawandel zu finden. Umso wichtiger ist es, über Fachgrenzen hinaus miteinander zu diskutieren und alle Teile der Gesellschaft einzubinden. Dabei können Studierende eine Schlüsselrolle in der Vermittlung zwischen Forschenden und der Gesellschaft einnehmen. Hier setzt Project-Sci.Com an und fördert studentische Projekte, die aktuelle Forschung in der Öffentlichkeit präsentieren.
Andrea Heilrath und Dr. Robert Richter, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Mitarbeiter der Technischen Universität Berlin, entwickelten das innovative Konzept gemeinsam mit der Physikerin Prof. Dr. Birgit Kanngießer. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Physik, Chemie, Didaktik und Arbeitslehre der Universitäten im Berliner Exzellenzverbund sind beteiligt, zudem die Universität der Künste, der gemeinnützige Verein Experimental Stage Project e.V., die Initiative PARALLAX LAB und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), an dem Studierende mit Forschungsgruppen in Kontakt kommen und Einblicke in aktuelle Forschung gewinnen, unter anderem am Elektronenspeicherring BESSY II.
Teil des Verbundvorhabens sind die Lehrprojekte lab:prepare und lab:present, in denen Studierende eigene Forschungsideen erarbeiten und öffentlichkeitswirksam präsentieren – vom klassisch-wissenschaftlichen Vortrag bis zur Kunstinstallation. „Die Studierenden lernen die Grundlagen für gute Wissenschaftskommunikation und erhalten die Möglichkeit, sie auf neuartige Weise in der Praxis auszuprobieren“, sagt Robert Richter. „Denn Wissenschaftskommunikation benötigt nicht nur den Dialog zwischen Forschenden und der Gesellschaft, sondern auch die Fähigkeit Menschen für Wissenschaft zu begeistern.“
Zum Beispiel hat Charlotte Gerischer, Masterstudentin an der Technischen Universität Berlin und Teilnehmerin des Kurses lab:present, im Rahmen einer Pressekonferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 18. Mai anlässlich der Kampagne #MINTmagie gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das Vorführexperiment „Elefantenzahnpasta“ präsentiert. Das Experiment verdeutlicht, wie Katalysatoren wirken und Reaktionen beschleunigen. In diesem Fall wirkt Kaliumiodid als Katalysator bei der Zersetzung von Wasserstoffperoxid zu Sauerstoff und Wasser, wobei das entstehende Gas das zuvor zugesetzte Spülmittel aufschäumen lässt.
In den Lehrveranstaltungen erwerben Studierende zudem Einblick in neue Fertigungstechniken und multimediale Formate. „Die beteiligten Professorinnen und Professoren bieten eine spannende Themenvielfalt aus innovativen experimentellen Methoden, neuen Materialien, Algorithmen und Computing, Didaktik der Informatik und partizipativer Technikvermittlung“, sagt Andrea Heilrath. „Zudem ermöglicht das Konzept, tagesaktuelle Forschung aus dem Labor in die Gesellschaft zu bringen.“
Zur Projektleitung gehören seitens der Technischen Universität Berlin neben Prof. Dr. Birgit Kanngießer auch Sebastian Praetz, Doktorand am Institut für Optik und Atomare Physik, und Prof. Dr. Liudger Dienel vom Zentrum Technik und Gesellschaft. Von der Freien Universität Berlin gehört Prof. Dr. Ralf Romeike aus der Arbeitsgruppe Didaktik der Informatik zu den Projektpartnerinnen und -partnern. Vom Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin sind Prof. Dr. Saskia Fischer und Prof. Dr. Jan Lüning beteiligt, letzterer ist wissenschaftlicher Geschäftsführer am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB).
Kontakt
Andrea Heilrath, Projektlabor Wissenschaftskommunikation
E-Mail: andrea.heilrath@tu-berlin.de
Tel.: 0151-24223048
Website: https://project-sci.com
Die Berlin University Alliance
Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.
Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Pressekontakt
Hans-Christoph Keller, kommissarischer Pressesprecher der Berlin University Alliance und Pressesprecher der Humboldt-Universität zu Berlin
E-Mail: medien@berlin-university-alliance.de