Proof of Concept Grant an Materialchemiker und Astrobiologen
Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin erhalten Proof of Concept Grant des Europäischen Forschungsrates
News vom 27.04.2020
Der Materialchemiker Dr. Michael J. Bojdys vom IRIS Adlershof und dem Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Astrobiologe Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch von der Technischen Universität Berlin erhalten einen Proof of Concept Grant (PoC) vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC). Die Wissenschaftler forschen an Li-Anodenmaterialien für Hochkapazitätsanwendungen sowie an einem automatisierten Nachweis von Cholera-Erregern.
Die Auszeichnung richten sich ausschließlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die bereits einen ERC Grant innehaben und ein Forschungsergebnis aus ihrem laufenden oder bereits abgeschlossenen Projekt vorkommerziell verwerten möchten. Ziel eines Proof of Concept-Projekts soll es sein, das Marktpotential einer solchen Idee zu überprüfen. Dies ist der erste Schritt zum Technologie-Transfer.
Dr. Michael J. Bojdys vom IRIS Adlershof und dem Institut für Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt im Zuge seines ERC PoC Grants „Ultra-high energy storage Lianode materials“ (LiAnMAT) zusammen mit VARTA Micro Innovation GmbH und dem Adlershofer Start-Up INURU GmbH Li-Anodenmaterialien für Hochkapazitätsanwendungen. Litium-Ioden-Akkus in elektronischen Geräten könnten mit LiAnMAT 10- bis 40-mal mehr Energie speichern als kommerziell erhältliche Anoden. Erste erfolgversprechende Ergebnisse sind Teil einer Patentanmeldung der Humboldt-Universität zu Berlin und des Start-Up Inkubators Humboldt Innovation GmbH.
Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch, Leiter des Fachgebiets Astrobiologie mit dem Schwerpunkt Planetare Habitabilität am Zentrum für Astronomie und Astrophysik der Technischen Universität Berlin, arbeitet im Projekt „PortPath. A Portable Device for Detecting Pathogens“ an einem neuen Ansatz zum automatisierten Nachweis von Krankheitserregern, insbesondere von Cholera-Erregern. Der neue PortPath-Ansatz soll mit einer benutzerfreundlichen Software und preiswerter Hardware schnell und kostengünstig analysieren, ob in einer Wasserprobe Krankheitserreger vorhanden sind. Die Hardware beinhaltet jüngste Entwicklungen in der Computertechnologie, die Software benutzt Strategien maschinellen Lernens. Besonderen Wert legt das Team bei der Entwicklung darauf, dass die mobile PortPath-Einheit auch von Laien bedient werden kann, sodass sie auch in ärmeren, von der Wasser-Kontamination betroffenen Ländern Verwendung finden könnte.