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MATH+

Wie Berliner Mathematik die Zukunft gestaltet

MATH+ hat mit neuen mathematischen Modellen dazu beigetragen, die präzise Simulation der Wechselwirkung von Licht mit komplexen 3D-Strukturen zu ermöglichen. Somit konnte der Wirkungsgrad von Solarzellen massiv gesteigert werden.

MATH+ hat mit neuen mathematischen Modellen dazu beigetragen, die präzise Simulation der Wechselwirkung von Licht mit komplexen 3D-Strukturen zu ermöglichen. Somit konnte der Wirkungsgrad von Solarzellen massiv gesteigert werden.
Bildquelle: Kay Herschelmann / MATH+ 

Das Forschungszentrum der Berliner Mathematik MATH+ ist ein institutionen- und disziplinübergreifender Exzellenzcluster, in dem Wissenschaftler*innen neue Ansätze in der anwendungsorientierten Mathematik erforschen und weiterentwickeln. Im Fokus stehen mathematische Grundlagen zur Nutzung immer größerer Datenmengen in den Lebens- und Materialwissenschaften, der Energie- und Netzwerkforschung oder den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, neben wissenschaftlichen Fortschritten auch technologische Innovationen und ein umfassendes Verständnis sozialer Prozesse zu forcieren.

An MATH+ sind die drei großen Berliner Universitäten – Freie Universität Berlin (FU), Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und Technische Universität Berlin (TU) – sowie das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) und das Zuse-Institut Berlin (ZIB) beteiligt. Es schreibt die Erfolgsgeschichten des renommierten Forschungszentrums MATHEON und der weltweit bekannten Berlin Mathematical School (BMS) als Graduate School von MATH+ fort.

Neues Chairs Team für den Exzellenzcluster MATH+

Michael Hintermüller, Sebastian Pokutta, Martin Skutella, Andrea Walther, Christof Schütte, Claudia Schillings (von links nach rechts)

Michael Hintermüller, Sebastian Pokutta, Martin Skutella, Andrea Walther, Christof Schütte, Claudia Schillings (von links nach rechts)
Bildquelle: Kay Herschelmann / MATH+ 

Von Januar 2019 bis Oktober 2024 wurde der Exzellenzcluster von Michael Hintermüller (HU/WIAS), Christof Schütte (FU/ZIB) und Martin Skutella (TU) geleitet. Im Oktober 2024 wählte die Mitgliederversammlung ein neues Chairs Team: Sebastian Pokutta (TU/ZIB), Andrea Walther (HU) und Claudia Schillings (FU) vertreten nun das Forschungszentrum mit seinen Aufgaben und Zielen.

„Berlin ist international für seine mathematische Spitzenforschung bekannt und MATH+ vertritt dabei die gesamte Breite der Berliner Mathematik, von der reinen Theorie bis hin zu einer großen Vielzahl mathematischer Anwendungsfelder“, betont Sebastian Pokutta. Und fügt ergänzend hinzu: „Unser Ziel ist es, in ausgewählten Zukunftsfeldern mit Mathematik neue innovative Entwicklungen anzustoßen“. Die konsequent interdisziplinäre Ausrichtung von MATH+ werde dazu beitragen, Fortschritte bei so wichtigen Zukunftsthemen wie der nachhaltigen Energieversorgung, der individualisierten Medizin oder auch der Analyse sozialer Prozesse zu erzielen.

„Unsere Forschung soll aufgrund ihrer interdisziplinären Ausrichtung Grenzen überwinden und praxisrelevante Probleme in Zusammenarbeit mit Partnern aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, der Industrie und der Gesellschaft lösen“, erläutert Andrea Walther. Dies bezieht auch die Förderung von öffentlich-privaten Partnerschaften ein.

MATH+ will nachhaltig auf die Entwicklung der Mathematik ausstrahlen.

Das Forschungsprogramm von MATH+ geht aber weit über die technologie-orientierte Forschung hinaus. „Wir möchten durch angewandte Mathematik Fortschritte bei drängenden Herausforderungen – wie Klimawandel, Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit, Mobilität und technologische Transformationen – erzielen. Dabei entstehen auch ungewöhnliche und neue Kooperationen zu gesellschaftlich relevanten Themen, insbesondere mit Kolleg*innen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften“, erklärt Claudia Schillings von der Freien Universität Berlin.

Darüber hinaus ist MATH+ selbst Forschungsobjekt: Im Rahmen einer soziologischen Untersuchung soll analysiert werden, welche Rolle der Exzellenzcluster in der Karriere-Entwicklung junger Mathematikerinnen einnimmt, wie er sich auf Karriereentscheidungen und die akademischen Auswahlprozesse auswirkt.

MATH+ will nachhaltig auf die Entwicklung der Mathematik in Deutschland und der Welt ausstrahlen. Deshalb wird der Ausbildung in Studium und Forschung höchste Bedeutung zugemessen. Mit der Berlin Mathematical School (BMS) hat MATH+ hier eine international renommierte Graduiertenschule weiterentwickelt unter anderem mit dem Ziel, die Karrierelücke zwischen der Phase als Postdoktorand*in und einer Professur zu schließen.

Sprecher*innen: Prof. Dr. Sebastian Pokutta (Technische Universität Berlin und Zuse-Institut Berlin); Prof. Dr. Andrea Walther (Humboldt-Universität zu Berlin); Claudia Schillings (Freie Universität Berlin) Antragstellende Hochschulen: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin Beteiligte Institutionen: Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS ), Zuse-Institut Berlin (ZIB) Kooperationspartner:
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Deutsches Archäologisches Institut (DAI)
  • Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH)
  • Helmholtz Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB)
  • Max Delbrück Centrum für molekulare Medizin (MDC)
  • Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG)
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
  • Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)