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Excess/Eros/Ecology – Georges Bataille und die aktuelle Theorie

Tutorin und Tutor: Vanessa Engelmann und Philipp Bräuner, Humboldt-Universität zu Berlin

Betreuung und institutionelle Anbindung: Prof. Dr. Iris Därmann, Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin

„Heute weiß man es: Bataille ist einer der wichtigsten Schriftsteller seines Jahrhunderts“, so leitet Michel Foucault das posthum veröffentlichte Gesamtwerk des Pariser Archivars ein und eröffnet auf diese Weise einen Denkraum, in dem Georges Bataille zu einem wichtigen Referenzpunkt der französischen Theorie des 20. Jahrhunderts wird. Doch auch in aktuellen Theoriedebatten der vergangenen Jahre taucht der Schriftsteller, Soziologe und Philosoph wieder vermehrt auf. Sei es im Kontext kapitalismuskritischer Debatten oder postkolonialer Anthropozän-Forschung – Batailles Konzepte wie jene der Überschreitung, des niederen Materialismus und der Heterologie finden auch heute noch Aufmerksamkeit. Um diese Wiederaufnahme nachzuvollziehen und mögliche Anschlüsse für unsere Forschungsfelder zu finden, haben wir uns im ersten Semester mit Batailles Werk und dessen vielschichtiger Rezeption beschäftigen. Dabei haben wir zum einen gerade der dem Werk immanenten Heterogenität nachgespürt und in diesem Zusammenhang auch die unterschiedlichen Genres betrachtet, in denen Bataille sich bewegte. Zum anderen haben wir seine Texte historisch befragt und sind losen Enden in Theorie und Literatur nachgegangen.

In zwei Blockveranstaltungen im Sommer haben wir daher Texte von Bataille gelesen (Der Verfemte Teil, Die Erotik, Geschichte des Auges), Theoretikerinnen und Theoretiker, die sein Werk rezipieren (unter anderem Michel Foucault, Achille Mbembe, Kathryn Yusoff), aber auch Autorinnen und Autoren, die vor allem zu den Feldern Materialität und Poesie mit Bataille in Resonanz gebracht werden können (unter anderem Donna Haraway, Karen Barad, Audre Lorde). Im darauffolgenden Wintersemester wurde die Forschungsarbeit mit in der Gruppe gelegten Schwerpunkten fortgeführt, sodass wir am Ende unsere Ergebnisse in Form eines kleinen Magazins festhalten und präsentieren konnten. 

Kontakt:
E-Mail: philipp.braeuner@hu-berlin.de