Spannungsfeld Medizin und Politik. Der Fall der Diamorphin-Therapie
Tutor und Tutorin: Jakob Eichler, Humboldt-Universität zu Berlin und Johanna Klag, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Betreuung und institutionelle Anbindung: Dr. Stefan Gutwinski, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Seit 2009 gibt es in Deutschland die Diamorphin-Therapie, eine Substitutionstherapie für Personen, die mit einer Opioidabhängigkeit diagnostiziert wurden. In klinischen Studien zeigt diese sich als signifikant wirksamer als herkömmliche Substitutionstherapien, dennoch existieren zahlreiche Hürden. Sowohl im §5a BtMVV sowie §13 BtMG finden sich weitgehende Einschränkungen für Patientinnen und Patienten sowie praktizierende Ärztinnen und Ärzte. Vergleichsweise hohe Auflagen gibt es bei kaum einer anderen medizinischen Therapie. Diese Handhabung spiegelt sich auch in den Zahlen der Patientinnen und Patienten wieder: Nur 1,1 Prozent aller Substitutionstherapien in Deutschland werden mit Diamorphin durchgeführt. Im Forschungstutorium sind wir in Übersichtsarbeiten, Interviews mit Expertinnen und Experten sowie qualitativen Interviews der Frage nachgegangen, ob die rechtlich vorgegebenen Hürden der Diamorphin-Therapie (noch) vertretbar sind.
Kontakt: jakob.eichler@hu-berlin.de und johanna.klag@hu-berlin.de