Messung der Stärkeverdauung am in-vitro Schweinemodell für verschiedene Futtermittel und Nebenprodukte mittels Glukosemessung
Leila Al-Khalisi
Ziel der Studie In unserer stetig wachsenden Gesellschaft ist die effiziente Nutzung landwirtschaftlicher Ressourcen wichtig, daher erforschte unser Projekt alternative Futtermittel für eine nachhaltige Schweineernährung. Das Ziel der Studie war es, durch eine an das Schwein angepasste in-vitro Methode die Stärkeverdaulichkeit von Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie zu untersuchen und hinsichtlich ihrer Eignung als Futtermittel zu bewerten. Methoden Für die Studie wurden 10 verschiedene Nebenprodukte und Futtermittel ausgewählt. Speichel von Jungsauen (orale Phase), sowie gastrale und intestinale Enzymlösungen wurden für die Verdauungsphasen nach einem für das Schwein modifizierten in-vitro Infogest-Modell zugesetzt und die Proben bei 37°C inkubiert. Am Ende der gastralen und zu verschiedenen Zeitpunkten der intestinalen Phase wurde mit Hilfe eines Glukometers die Konzentration der enzymatisch freigesetzte Glukose gemessen und Stärkeverdaulichkeit nach Sopade und Gidley berechnet. Ergebnisse Es zeigten sich Unterschiede sowohl in der Geschwindigkeit als auch in der gesamten in-vitro Dünndarmverdaulichkeit der verschiedenen Proben. Produkte mit einem geringen Stärkegehalt wie Rapsextraktionsschrot und Biertreber erreichten schnell die Maxima der in-vitro-Gesamtverdaulichkeit der Stärke im Vergleich zu den anderen untersuchten Produkten (p < 0,001). Maisschrot und Reisquellmehl mit einem vergleichsweise hohen Stärkegehalt erreichen die Gesamtverdaulichkeit der Stärke im Vergleich zu den zuvor genannten Produkten langsamer (p < 0,001). Biertreber, Butterkeks, Hafer und Weizenkleie erreichten am Ende der Dünndarmphase eine hohe Stärkeverdaulichkeit. Dahingegen wurde die Stärke von Futtererbse, Maisschrot und Rapsextraktionsschrot nur zu einem geringen Anteil verdaut. Schlussfolgerungen Bei der in-vitro Methode unterschied sich sowohl die Geschwindigkeit als auch der Umfang der Stärkeverdauung in der intestinalen Phase zwischen den untersuchten Produkten.