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Leadership-Programm für Professorinnen feiert 10-jähriges Jubiläum

Seit 2013 bietet das Leadership-Programm für Professorinnen Berliner Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, ihre individuellen Kompetenzen als Führungskräfte zu stärken und sich zu vernetzen.

News vom 31.10.2023

Sein zehnjähriges Bestehen feierte das Programm am 10. Oktober 2023 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Gefolgt sind der Einladung an diesem Abend rund 60 der bisherigen Programmteilnehmerinnen und ehemaligen Ehrengäste aus zehn Jahren Leadership-Programm sowie Mitglieder der Berlin Leadership Academy, der gemeinsamen Einrichtung der Berlin University Alliance für Führungskräfteentwicklung.

„Zu feiern gibt es heute Abend einiges,“ betonte Dr.in Ursula Fuhrich-Grubert, zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied im Vorstand der Berlin Leadership Academy: „Seit dem ersten Programmdurchlauf hat das Leadership-Programm 71 Professorinnen, zunächst an der Humboldt-Universität, seit 2021 an allen vier Verbundpartnerinnen der Berlin University Alliance, die Möglichkeit gegeben, sich in einer vertraulichen Atmosphäre auszutauschen. Zugleich konnten sie ihre Fähigkeiten als Führungskräfte weiterentwickeln und ihre Karriere in der Hochschulpolitik und der Wissenschaft weiter voranbringen. Entstanden sind neben vielen hilfreichen Impulsen wichtige professionelle Kontakte, fruchtbare gemeinsame Forschungsvorhaben und nicht zuletzt Freundschaften.“

Auch der Zukunft des Leadership-Programms widmete sich dieser Abend. Ein Panel aus weiblichen Führungspersönlichkeiten, die sich innerhalb der Berlin University Alliance für Gleichstellung und für eine gute Führungskultur einsetzen, beleuchtete unter der Moderation von Kerstin Köhler, langjährige Trainerin im Leadership-Programm, die bisherige Bilanz und die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Programms.

Auf dem Podium sprachen Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin, Carla Eysel, Vorständin für Personal und Pflege der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Mitglied im Steering Committee Gleichstellung, Diversität und Inklusion der Charité, Annette Mayer, Leiterin der Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation der Technischen Universität Berlin und Vorstandsmitglied der Berlin Leadership Academy sowie Kathrin Zippel, Einstein-Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender Studies an der Freien Universität zu Berlin.

„Das Leadership-Programm für Professorinnen basiert auf der Idee einer engagierten Frau“, erinnerte sich Ursula Fuhrich-Grubert in ihrer Begrüßung. Es handle sich um Prof.in Karin Donhauser, Germanistin an der Humboldt-Universität, die mittlerweile emeritiert ist. „Als die HU ihre Bewerbung für die zweite Programmphase der Exzellenzinitiative erarbeitete, besann sie sich darauf, was ihr als neue Hochschullehrerin den Einstieg in die Professur sehr erleichtert hätte: Eine Unterstützung darin, die mit ihrer Professur verbundenen Führungsaufgaben gut umzusetzen. Gemeinsam haben wir ihre Idee weitergesponnen und geboren war das Leadership-Programm für Professorinnen.“

Wie groß der Bedarf nach dieser Art der Unterstützung ist, zeigen nicht nur die Warteliste und die durchweg exzellenten Evaluationsergebnisse des Leadership-Programms für Professorinnen. Kathrin Zippel, die das Programm selbst in diesem Jahr durchläuft, berichtete, wie hilfreich es für sie war, um an der Freien Universität nach 30 Jahren in den USA zu starten. Ihre Forschungsreisen habe sie immer so gelegt, dass sie an allen Workshops im Leadership-Programm teilnehmen konnte.

Julia von Blumenthal unterstrich, wie wichtig es sei, Führungskompetenz an Universitäten als eigenständige Kompetenz wahrzunehmen. Denn fachliche Kompetenz allein befähigt nicht automatisch dazu, die vielfältigen Führungsaufgaben in wissenschaftlichen Teams und in der akademischen Selbstverwaltung zu bewältigen. Hierbei geht es auch um die Führungskultur an der Hochschule: So erfordert es mehr als die Erhöhung des Frauenanteils an Universitäten, um eine Veränderung patriarchaler Führungspraktiken zu bewirken. Alternativen zu nachteiligem Führungsverhalten zu erarbeiten ist eine Aufgabe, zu der das Leadership-Programm in der Zukunft weiterhin beitragen wird.

Auch Diversität und Intersektionalität als Zukunftsthemen von Hochschulen wurden auf dem Panel in den Blick genommen. Diese Anliegen stärker zu integrieren, so Kathrin Zippel, sei auch für das Leadership-Programm für Professorinnen eine wichtige zukünftige Aufgabe. Führungskräfte, die von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind, finden bei der Vergabe der Programmplätze eine besondere Berücksichtigung. Die stetige Erhöhung des Anteils von beispielsweise Professorinnen mit Migrationsgeschichte oder Akademikerinnen der ersten Generation ist ein maßgebliches Ziel des Programms.

Den Abend ließen die Gäste begleitet von der Musik des Trios Moon Glow auf der Terrasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften über den Dächern Berlins ausklingen.

Beitrag von Clara Stecklum, Programmkoordinatorin

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